Text & Foto: Fiona Albiana, Shopinhaberin von a-lima.de  |  @alimagermany

Vegane Mode: Diese Materialien solltest du vermeiden!

Nicht nur auf dem Teller können sich unvegane Inhalte befinden, sondern auch im Kleiderschrank. Dabei ist es oft gar nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen, ob das Kleidungsstück nun aus Wolle oder Polyacryl besteht. Oder die Schuhe aus Echt- oder Kunstleder. Und was könnte einen Knopf eigentlich unvegan machen? In diesem Beitrag geht es um das vegane Einmaleins in der Modewelt. Die am häufigsten verwendeten nicht-veganen Materialien sind:

Materialien

Wolle/Alpakka/Kaschmir

Für Pullover oder Mäntel werden Schafe durch Mulesing verstümmelt und kastriert, häufig ohne Schmerzmittel. Bei nachlassender Wollleistung leiden Tiere wie Schafe, Ziegen oder Alpakka beim grausamen Lebendtransport. | Quelle: peta.de

Daunen

Als Daunen bezeichnet man das Untergefieder von Wasservögeln wie Enten und Gänsen. Jedes Jahr werden allein in Deutschland 19 Millionen Enten und Gänse getötet, um sie ihres Federkleides zu berauben und daraus Produkte wie Jacken, Schlafsäcke oder Decken herzustellen. Weltweit werden den Tieren unter dem Begriff „Lebendrupf“ die Federn auch bei lebendigem Leib aus dem Körper gerissen. Die meisten Daunen stammen aus China, wo der Lebendrupf gängige Praxis ist. | Quelle: peta.de

Federn

Jede Feder, die an ein Kleid oder an eine Tasche genäht wird, gehörte einmal einem Vogel, der wegen seines Fleisches und seiner Federn gezüchtet wurde. Oftmals verbringen diese Tiere ihr gesamtes Leben in dunklen, stinkenden Hallen voller Fäkalien, die sie sich mit tausenden Artgenossen teilen müssen. Sonnenbäder, Frischluft oder Beschäftigungsmaterial gegen die quälende Langeweile – Fehlanzeige. Große Vögel wie Strauße werden sogar ausschließlich wegen ihrer Haut und ihrer Federn gezüchtet und getötet. Einige Vögel wurden bereits getötet, wenn die Federn von Maschinen oder Menschen aus ihren Körpern gerissen werden. Vor allem in China, wo über 90 Prozent aller Daunen herkommen, werden Enten und Gänse jedoch bei lebendigem Leib gerupft. Zudem lässt sich nicht ausschließen, dass die Federn von einem Tier aus der grausamen Stopfleberproduktion stammen. | Quelle: peta.de

Leder

Um an die Häute zu kommen, erleiden die betroffenen Tiere oftmals alle Grausamkeiten der Tierhaltung: In überfüllten Ställen wird vielen Rindern und Schweinen jegliches natürliche Verhalten verwehrt. Zahlreiche Rinder erhalten schmerzhafte Brandzeichen, ihre Schwänze werden gestutzt, die Hörner gekürzt und weltweit werden sie ohne Betäubung kastriert. Anschließend folgen der qualvolle Transport und die Schlachtung. Jedes Jahr werden allein in deutschen Schlachthöfen schätzungsweise 330.000 Kühe nicht ordnungsgemäß betäubt, bevor sie ausbluten und ihre Haut vom Körper geschnitten wird. | Quelle: peta.de

Horn und Perlmutt

Knöpfe an Jacken, Hemden oder Blusen können aus Horn oder Perlmutt sein. Horn stammt meist von den Hörnern und Hufen getöteter Büffel oder Hirsche, schillerndes Perlmutt wird aus Muschel- oder Schneckenschalen hergestellt. Da die Jagd nach Perlmutt Arten wie die Flussperlmuschel bereits fast ausgerottet hat, werden die Tiere in Zuchtfarmen vermehrt und getötet. Zu erkennen ist Perlmutt am verschiedenfarbigen Schimmern mit Wellenlinien. Bei Horn ist die Oberfläche im Vergleich zu Kunststoff eher rau. Knöpfe ohne tierische Materialien bestehen beispielsweise aus Kunststoff, Holz oder Metall. | Quelle: peta.de

Materialien

Seide

Seide ist eine tierische Faser, die vor allem aus Proteinen besteht. Das Material wird in kleinen Drüsen im Maul des Seidenspinners hergestellt. Die Raupe wickelt sich darin ein und bildet einen schützenden Kokon um ihren Körper. Doch um die Kokons unbeschädigt ernten zu können, wird der Seidenspinner noch in der Puppenphase getötet. Beim Schlüpfen würde er den endlosen Seidenfaden durchbeißen und somit die Qualität der Seide verschlechtern. Um das zu verhindern, werden die Kokons mitsamt den lebenden Puppen in kochendes Wasser geworfen oder heißem Wasserdampf ausgesetzt. Dabei kann man beobachten, wie die Tiere in ihren Kokons wild umherkriechen und versuchen, dem Tod zu entkommen. | Quelle: peta.de

Angora

Kleidung mit Angorawolle gilt als warm und kuschelig und ist daher besonders im Winter sehr beliebt. Was viele Verbraucher nicht wissen: rund 95 Prozent der weltweit gehandelten Angorawolle wird heute in China produziert und sie stammt von den Angorakaninchen. Da es in China keine Tierschutzgesetzgebung gibt, sind die Haltungsbedingungen und der Umgang mit den Tieren oft sehr problematisch. Die bewegungsfreudigen und geselligen Angorakaninchen werden üblicherweise einzeln in kleinen Käfigen, ohne Einstreu und auf Drahtböden oder Lattenrosten gehalten. | Quelle: tierschutzbund.de

Pelz

Pelz ist die abgezogene Haut eines Tieres. Sie wird in der Regel zu Bekleidung und Accessoires verarbeitet. Am häufigsten werden Nerze und Füchse ihrer Felle wegen getötet; allein 2015 wurden über 55 Millionen Nerze für die Pelzproduktion gehäutet. Weitere Tierarten, die wegen des internationalen Pelzhandels leiden, sind vor allem Marderhunde, Waschbären, Chinchillas, Wiesel, Eichhörnchen, Schafe, Luchse, Hamster, Hunde, Katzen, Robben, Nutria, Kojoten, Kaninchen, Bieber, Bisamratten und Zobel. | Quelle: peta.de

Filz

Filz wird oft aus Schafswolle (Wollfilz) hergestellt. Aber keine Sorge – auf dem Markt findest du viele vegane Alternativen!

Milchfaser

Milchfaser wird aus Milch hergestellt, welche nicht mehr länger zum Verzehr geeignet ist und normalerweise entsorgt wird, daher ist Mode aus Milchfaser nicht vegan.

Die Liste der nicht veganen Materialien ist lang, die gute Nachricht ist jedoch, dass die Liste der veganen Materialien noch länger ist und immer länger wird. Denn immer mehr Marken und Designer setzen auf pflanzliche, innovative Materialien. Zu verdanken haben wir dies – uns selbst. Denn die Nachfrage bestimmt das Angebot. Die vegane Bewegung ist die am schnellsten wachsende Bewegung weltweit. Von daher ist es kein Wunder, dass ein Label nach dem anderen erst Echtpelz und allmählich alle anderen Materialien – dessen Existenz der Züchtung und Misshandlung des Tieres zu verdanken sind – verbannt.

Als Verbraucher sind wir auf die Transparenz der Unternehmen angewiesen, denn ein Shirt aus 100 % Baumwolle bedeutet noch lange nicht, dass es bei der Produktion ökologisch und fair zuging. Umgekehrt heißt es nicht, dass etwas vegan ist, weil es fair hergestellt wurde. Nach meiner „Vegan-Logik“ ergibt das wenig Sinn: „Wie kann dieser Pulli als fair gekennzeichnet sein, wenn für diesen Pulli Tiere unfair behandelt wurden?“ Es ist das Oreo-Keks Dilemma. Der Keks ist vegan, aber für das Palmfett wurde der Regenwald abgeholzt.

Das Thema Mode und Veganismus ist wie das Thema Veganismus selbst „ a never ending story“. Folglich gibt es noch viel zu lernen und das Wissen, dass es sie gibt, die vertrauenswürdigen Siegel und Brands, lässt doch jedes vegane Herz höher schlagen. Nicht wahr?

Faire Mode aus Bremen

Fiona fertigt Mode in kleiner Stückzahl – die Shirts werden noch per Hand produziert – fair und vegan. Aus Liebe zur Umwelt wird alles mittels erneuerbarer Energie hergestellt und ausschließlich zertifizierte Bio-Baumwolle genutzt: a-lima.de. Ihren Laden findest du in der Kolpingstr. 22 im Schnoor.

Das Label für vegane Mode

Um vegane Mode besser zu kennzeichnen, vergibt PETA ein Logo, das es tierfreundlichen Unternehmen ermöglicht, ihre veganen Modeartikel sowie ihr Engagement für die Tiere sichtbar hervorzuheben. Die Liste der Unternehmen findest du auf deren Website

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