Forum

Moin Viola und danke für deine Frage! Du hast recht, es gibt in den Sozialen Medien, Zeitungen und Ratgebern viele verschiedene Meinungen zu dem Thema pflanzliche Ernährung. Wenn wir uns jedoch den aktuellen Stand der Wissenschaft angucken, wird schnell klar: Eine ausgewogene, vollwertige pflanzliche Ernährung ist nicht nur möglich, sondern kann auch sehr gesund sein – in allen Lebensphasen. Das ist der Standpunkt der großen internationalen Ernährungsgesellschaften (z. B. die amerikanische, britische, kanadische und australische). In der kurzen Zusammenfassung des Positionspapiers der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) steht zwar: „Für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche wird eine vegane Ernährung von der DGE nicht empfohlen.“, wenn man sich jedoch die Mühe macht, das Positionspapier in der Gänze durchzulesen, wird schnell klar, dass die DGE eigentlich nur gewisse Vorbehalte hat, die sich schnell aus dem Weg räumen lassen. So heißt es, dass Vitamin B12 – wie du schon angesprochen hast – supplementiert werden muss.
Vitamin B12 wird weder von Pflanzen noch von Tieren sondern, von Mikroorganismen gebildet. In Pflanzen kommt es nicht in nennenswerter Menge vor, bei Tieren in größeren Mengen in den Innereien, vor allem in der Leber. Da Innereien selten auf dem Speiseplan stehen und die Aufnahme von Vitamin B12 durch verschiedene Faktoren gestört sein kann, ist ein Mangel nicht so selten, wie angenommen und keinesfalls auf Veganer*innen begrenzt. Solltest du dich also entscheiden, vegan zu leben, ist es wichtig deine B12-Zufuhr durch Tabletten oder Tropfen sicherzustellen. Diese sind in jeder Apotheke, Supermärkten und Onlineshops erhältlich (bitte achte darauf, dass das Supplement keine Gelatine oder Milchzucker enthält). Übrigens: Auch Tiere in der Mast erhalten angereichertes Futter mit Vitamin B12 oder bekommen es vor der Schlachtung gespritzt – eine Supplementation über B12-Tabletten ist da natürlich tierfreundlicher!
Darüber hinaus kann eine pflanzliche Ernährung auch in der Prävention und Therapie von ernährungsmitbedingten Krankheiten (Zivilisationskrankheiten) eingesetzt werden. Genau genommen wurde das Konsumieren von tierischen Produkten mit den häufigsten Zivilisationskrankheiten in Verbindung gebracht: Herzkrankheiten, Diabetes Typ 2, viele Krebsformen, Schlaganfall, Bluthochdruck, Demenz und Osteoporose. Die DGE schreibt: „[…] kann angenommen werden, dass eine pflanzliche Ernährung (mit oder ohne geringen Fleischanteil) gegenüber der derzeit in Deutschland üblichen Ernährung mit einer Risikosenkung für ernährungsbedingte Krankheiten verbunden ist.“
Auf unserer Seite Ernährung findest du noch viele weitere Infos zu dem Thema. Vielleicht wirst du ja auch bald ein lebender Beweis dafür, dass diese Vorurteile einfach falsch sind.